Eines der häufigsten Symptome, mit denen Patienten sich in einer
HNO-Praxis vorstellen.
Ohrenschmerzen haben ihren Ursprung im äußeren Bereich des Ohres
oder im Mittelohr - seltener im Innenohr.
Die häufigste Ursache plötzlich auftretender Ohrenschmerzen sind
bakterielle oder virale Infekte. Häufig stellen HNO-Ärzte einen
Pilzbefall des Gehörganges oder eine massive Verstopfung des
Gehörganges durch Ohrenschmalz (steinartige Borkenkrusten) fest. Selten
sind Ohrenschmerzen auf Verletzungen der Ohrmuschel oder des
Gehörganges oder auf Fremdkörper im Ohr zurückzuführen.
Ohrenschmerzen sind ein- oder beidseitig häufig als Begleitsymptom
bei Erkrankungen des Kiefergelenkes, der Mundvorhofschleimhaut,
bei Zahnwurzelentzündungen, verschiedenen Neuralgien, Erkrankungen des
Nasenrachenraumes, bei Muskelverspannungen, Blockierungen der
Halswirbelsäule sowie der Schulter zu beobachten. Äußerst seltene
Ursachen sind Tumorprozesse im Bereich von Hals, Mundhöhle und Gesicht.
Wer unter Ohrenschmerzen leidet sollte unbedingt einen HNO-Arzt
aufsuchen.
Einseitige oder beidseitige Hörminderung, die plötzlich oder im
Laufe des Tages auftritt, könnte, ähnlich wie Ohrenschmerzen, mit
Erkrankungen im Bereich des äußeren oder mittleren Ohres
zusammenhängen.
Häufig ist die Ursache jedoch auch im Innenohr bzw. im Bereich des
Hörnervs und Hörzentrums des zentralen Nervensystems zu lokalisieren.
Ein stark ausgeprägter Ohrenschmalzpfropf ist eine häufig
anzutreffende Ursache und kann zu Hörverlust führen, solange dieser
nicht vom Arzt entfernt wird. Auch bakterielle, virale und pilzartige
Erkrankungen des Gehörganges sowie Fremdkörper im Gehörgang können
dieses Symptom verursachen. Wenn der Hörverlust zusammen mit
Ohrenschmerzen auftritt, diagnostiziert der Arzt meistens eine
Erkrankung des Mittelohres. In diesem Fall ist eine sofortige
Konsultation des HNO-Arztes notwendig.
Plötzlich auftretender, einseitiger Hörverlust mit zusätzlichen
Symptomen wie Ohrengeräusche oder auch Gleichgewichtsstörungen
erfordert sofortige Konsultation eines HNO-Arztes.
Unter Hörminderung leiden häufig Patienten, die gerade einen
grippalen Infekt oder eine Virusinfektion der oberen Luftwege
überstanden haben und Personen, bei denen – zum Beispiel eine Flugreise
– eine Funktionsstörung der Ohrtrompete hervorgerufen hat.
Beim Zeruminalpfropf handelt es sich um eine gelblich-braune Masse,
die aus dem Sekret der Talg- und Zeruminaldrüsen, Hautschichten,
kleinen Härchen und in den Gehörgang eingedrungenen Schmutzpartikel
bestehen.
Sollte dieser Pfropf vollständig den äußeren Gehörgang
verschließen, kommt es zu einem Druckgefühl, Tinnitus, Schwerhörigkeit
und (selten) Schmerzen.
Zitat HNO-Arzt Prof. Becker (Direktor der Uniklinik und Poliklinik
für HNO-Heilkunde a. D.): „Solange die Selbstreinigung des äußeren
Gehörganges ungestört ist, sind verstopfende Ansammlungen von Zerumen
und Zelldetritus selten. Die heute weit verbreitete tägliche
instrumentelle Reinigung des äußeren Gehörganges mittels
präfabrizierter Wattestäbchen ist eine zivilisatorische Unsitte, die
früher oder später zur Entstehung einer chronischen Otitis externa
führen kann.“
Entfernung des Zerumens, der vollständig den Gehörgang ausfüllt,
kann nur unter mikroskopischer HNO-ärztlicher Kontrolle instrumentell
erfolgen oder durch eine kontrollierte Spülung. Vorausgesetzt dass sich
hinter dem Pfropf keine Trommelfellperforation verbirgt, ist eine
Spülung mit lauwarmem Wasser (37 °C) möglich. Sollte zusätzliche eine
Gehörgangentzündung vorliegen, ist eine Applikation von
cortisonhaltigen Salben/Lösungen indiziert. Eine Hörprüfung sollte
durchgeführt werden.